Olivenöl vs. regionale Öle – was ist wirklich besser?
- Kathi von 14er Bio Öle

- vor 7 Tagen
- 3 Min. Lesezeit

Der Mythos vom „flüssigen Gold des Südens“?
Seit Jahrhunderten gilt Olivenöl als Symbol für Gesundheit, Sonne und mediterranen Lebensstil. Kein Wunder: Es ist fester Bestandteil der Mittelmeerküche, wird in Studien gelobt und taucht in Schönheitsrezepten von Kleopatra bis TikTok auf. Doch während wir tonnenweise Olivenöl importieren, wachsen direkt vor unserer Haustür Pflanzen, deren Samen und Kerne ebenso wertvolle Öle liefern – und das oft mit geringerem ökologischen Fußabdruck.
In diesem Mythencheck erfährst du,
warum regionale Öle wie Lein-, Hanf-, Mohn-, Kürbiskern- oder Sonnenblumenöl dem Olivenöl in nichts nachstehen,
welche Öle du für welche Anwendung am besten nutzt,
und wie du mit deiner Wahl Gesundheit und Umwelt gleichermaßen unterstützen kannst.
1. Herstellung & Qualität – kaltgepresst schlägt Masse
Sowohl Olivenöl als auch heimische Öle können kaltgepresst oder raffiniert sein. Bei der Kaltpressung bleiben Temperatur und Druck niedrig, sodass Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe und Fettsäuren erhalten bleiben. Raffinierte Öle dagegen werden stark erhitzt, gebleicht und desodoriert – und verlieren dadurch viele ihrer wertvollen Eigenschaften.
Ein gutes Öl erkennst du an:
transparenter Herkunft,
Bio-Qualität,
Pressung unter 60 °C,
mild-natürlichem Geschmack
Farbe des Öls (z.B.: kaltgepresstes Hanföl = grün)
Besonders bei regionalen Manufakturen wie im Marchfeld oder Waldviertel findest du handwerklich gepresste Öle, die echtes Aroma und Charakter bewahren.
2. Klimabilanz & Nachhaltigkeit – das grüne Argument
Ein Liter Olivenöl reist oft über 1 500 km, bevor er auf deinem Teller landet. Hinzu kommen Bewässerung, Monokulturen und lange Transportwege. Regionale Bio-Öle dagegen entstehen häufig im geschlossenen Kreislauf.
So sparst du CO₂, unterstützt lokale Bauern – und förderst Biodiversität statt Monokultur.
Extra-Tipp: Achte beim Kauf auf Siegel wie Bio Austria, Demeter oder EU-Bio. Diese garantieren chemiefreien Anbau und faire Produktion.
3. Geschmack & Anwendung – Öl ist nicht gleich Öl
Während Olivenöl mit seiner fruchtig-bitteren Note überzeugt, bieten regionale Öle eine spannende Aromavielfalt:
Leinöl schmeckt leicht nussig und harmoniert mit Erdäpfeln, Quark oder Gemüse.
Hanföl hat eine grüne, grasige Note – perfekt für Dips und Smoothies.
Kürbiskernöl duftet intensiv und adelt Vanilleeis oder Blattsalate.
Mohnöl ist mild-süßlich, ideal für Backwaren oder Hautöle.
Sonnenblumenöl: mild, nussig, sehr vielseitig – eignet sich sowohl für kalte Küche, Dressings als auch schonendes Anbraten und Backen.
Wichtig: Die meisten kaltgepressten Öle sind nicht hitzebeständig. Verwende sie für kalte Speisen oder als Finish – das bewahrt Geschmack und Nährstoffe.
4. Öl für Haut & Haar – natürliche Pflegekraft
Viele der oben genannten Öle sind auch wahre Beauty-Booster:
Olivenöl: klassischer Feuchtigkeitsspender.
Hanföl: beruhigt gereizte Haut und stärkt die Hautbarriere.
Mohnöl: macht sprödes Haar glänzend und geschmeidig.
Leinöl: wirkt lindernd bei Schuppenflechte oder Neurodermitis.
Sonnenblumenöl: reich an Vitamin E und Lecithin, pflegt Haut und Haare sanft, unterstützt die Regeneration trockener Stellen und wirkt antioxidativ.
Trage sie pur auf oder mische sie in DIY-Pflegeprodukte.
5. Sonnenblumenöl HO – regionale Alternative
zu Olivenöl mit mediterranem Herz
Nicht jedes Sonnenblumenöl ist gleich. Neben der klassischen Variante gibt es das High Oleic Sonnenblumenöl (HO) – eine Sorte, deren Fettsäuremuster dem von Olivenöl erstaunlich ähnlich ist. Durch gezielte Züchtung enthält sie mehr einfach ungesättigte Fettsäuren (Ölsäure) und ist dadurch oxidationsstabiler und wärmeresistenter.
Fettsäurenvergleich: Sonnenblumenöl HO vs. Olivenöl
Eigenschaft | Sonnenblumenöl HO (kaltgepresst) | Olivenöl (extra vergine) |
Hauptfettsäuren | 75–90 % Ölsäure (Omega-9), 5–10 % Linolsäure (Omega-6) | 70–80 % Ölsäure (Omega-9), 5–10 % Linolsäure (Omega-6) |
Gesättigte Fettsäuren | 5–8 % | 10–15 % |
Vitamin E-Gehalt | hoch (ca. 45–55 mg / 100 g) | moderat (10–15 mg / 100 g) |
Fazit: Die Zukunft ist regional & naturbelassen
Olivenöl bleibt ein Klassiker – aber die Zukunft gehört der Vielfalt. Regionale Bio-Öle bieten Gesundheit, Geschmack und Nachhaltigkeit in einer Flasche. Wer bewusst wählt, entdeckt nicht nur neue Aromen, sondern stärkt auch lokale Kreisläufe und die Verbindung zur Natur




















Kommentare