Was heißt denn das und welches Öl ist nun das Beste?
Wenn man auf der Suche nach einem guten Öl ist, wird man oft mit Begriffen wie "kaltgepresst", "nativ", "nativ extra" oder "raffiniert" konfrontiert. Dann noch die Frage, welches Öl kann ich eigentlich für was verwenden? Und wo sind die meisten "guten" Sachen drin? Wir haben hier einen kleinen Ratgeber für euch, der euch das "Öl einkaufen" erleichtern soll.
Kaltgepresste Öle
Es gibt im engeren Sinne des Wortes keine "kaltgepressten" Öle. Der Begriff "kaltgepresst" sagt nur aus, dass das Öl mechanisch gepresst und nicht raffiniert wurde.
Bei der Pressung werden Temperaturen bis 100°C erreicht. Je tiefer die Temperatur bei der Pressung, desto geringer ist die Ölausbeute. Deshalb liegen diese Öle auch im Preis wesentlich höher.
Von wissenschaftlicher Seite gibt es keine begründete Antwort, was gesundheitlich der Unterschied zwischen einem 40°C und 60°C gepressten Öl ist.
Denn erst ab Temperaturen von 150°C können sich ungesättigte Fettsäuren umwandeln. Diese Temperaturen werden beim Pressen normalerweise nicht erreicht. Das heißt, die wertvollen Fettsäuren, Vitamine und Fettbegleitstoffe bleiben im Öl erhalten.
Gesetzlich geregelt ist der Begriff "kaltgepresst" nicht.
Beim Kauf von kaltgepressten Ölen immer darauf achten, dass die Saat aus biologischem Anbau stammt und am Besten direkt beim Bauern kaufen.
Die Qualität unserer Öle:
wir verpressen nur Samen aus Eigenproduktion und in biologischer Qualität
wir wärmen oder rösten die Samen nicht
wir erreichen Temperaturen zwischen 30°C und 60°C, dadurch bleibt ein hoher Ölanteil Presskuchen
keine Nachbehandlung unserer Öle
wir filtern Trübstoffe durch "Ruhenlassen" des Öls heraus
Nativ bzw. native Pressung, natives Öl, natives Öl extra
Für die Begriffe "nativ" und "native Pressung" gibt es ebenfalls keine gesetzliche Absicherung. Die Kriterien wurden von Naturkostläden aufgestellt und kennzeichnen Öle, deren Rohstoffe aus kontrolliert biologischen Anbau stammen, ohne Erwärmung mechanisch gepresst und mit Ausnahme von Filtration nicht nachbehandelt werden.
Sonderfall Olivenöl !
Für Olivenöl gibt es eine eindeutige Richtlinie in Bezug auf Qualität (EU-Richtlinie zur Olivenöl Qualität EWG-VO 1638/98).
Olivenöl wird unterteilt in:
1. Rohe Olivenöle
Sind Öle die aus der Frucht des Olivenbaumes ausschließlich durch mechanische/physikalische Verfahren gewonnen wurden. Diese Öle dürfen keine andere Behandlung erfahren haben als Waschen, Dekantieren, Zentrifugieren und Filtrieren.
Rohe Olivenöle werden in folgende Güteklassen und Bezeichnungen eingeteilt:
a) Natives Olivenöl extra: Rohes Olivenöl mit einem Gehalt an freien Fettsäuren von höchstens 0,8 g/
100 g.
b) Natives Olivenöl: Rohes Olivenöl mit einem Gehalt an freien Fettsäuren von höchstens 2 g /100 g.
c) Lampantöl: Rohes Olivenöl mit einem Gehalt an freien Fettsäuren von mehr als 2 g/100 g. Wegen des
hohen Gehalts an freien Fettsäuren ist dieses Öl nicht für den menschlichen Verzehr freigegeben.
2. Raffiniertes Olivenöl
Durch Raffinieren von rohen Olivenölen gewonnenes Öl.
3. Standard-Olivenöl
Verschnitt von raffiniertem Olivenöl mit rohen Olivenölen, außer Lampantöl.
4. Rohes Oliventresteröl
Olivenöl, das durch Behandlung von Oliventrester mit Lösungsmitteln gewonnen wurde.
5. Raffiniertes Oliventresteröl
Durch Raffinieren von rohem Oliventresteröl gewonnenes Öl.
6. Oliventresteröl
Verschnitt von raffiniertem Oliventresteröl mit rohen Olivenölen, ausgenommen Lampantöl.
Raffinierte Öle
Die Raffination von sogenannten "Roh-Ölen" findet im Anschluss der Öl-Extraktion mit Lösungsmitteln statt.
Das Öl wird entschleimt, entsäuert, gebleicht und gedämpft, um unerwünschte Geruchs-, Geschmacks- & Farbstoffe zu entfernen.
Dadurch sind raffinierte Öle sehr hitzebeständig und lange haltbar. Weiters werden dabei mögliche Pestizid-, Schwermetall- & Schimmelreste entfernt.
Bei der Raffination wird aber der Großteil der wertvollen Geschmacks- & Inhaltsstoffe in den Ölen zerstört und es können Reste von Lösungsmittel enthalten bleiben.
Diese Öle sind bestens zum Braten oder Frittieren geeignet.
Literatur:
Pflanzenöle - Anbau & Verarbeitung der gängigen Ölpflanzen, Harald Löw
Lexikon der pflanzlichen Fette und Öle, Sabine Krist
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